In meinen letzten Gesprächen mit potenziellen Kunden habe ich immer wieder die Erfahrung gemacht, dass die Einordnung von den Begriffen „Digitalisierung“ und „digitale Transformation“ schwer fallen. Hier versuche ich meine Interpretation dieser Begriffe darzustellen:
Digitalisierung
Projekte zur Digitalisierung fokussieren interne Prozesse. Hierbei werden oftmals papierbasierte oder zumindest technisch schlecht abgebildete Geschäftsprozesse – zumeist unterstützende Geschäftsprozesse – optimiert. Diese Prozesse finden sich typischerweise in Personalabteilungen, Finanzbuchhaltung, Einkauf und weiteren Abteilungen, die nicht direkt an der Wertschöpfung des Unternehmens beteiligt sind.
Mögliche Projekte sind die Einführung eines elektronischen Archivsystems verbunden mit der Einführung von Workflow- oder Business Process Management-Systemen (BPM). Des Weiteren können z. B. neue Formen der internen Zusammenarbeit (Digital Workplace, Collaboration, Microsoft Office 365) oder die Optimierung der IT-Infrastruktur und IT-Kosten durch Einführung von Cloud-basierten Software as a Service-Lösungen Projektinhalt sein. Die Einführung bzw. Erweiterung des Nutzungsgrads des ERP-Systems sowie die Optimierung des Kennzahlensystems durch Analytics und Business Intelligence sind ebenfalls typisch für die Digitalisierung.
Digitale Transformation
Projekte zur digitalen Transformation fokussieren die Auswahl und Umsetzung neuer Geschäftsmodelle sowie die Erweiterung bestehender Services und Kundenerlebnisse. Somit sind diese Projekte typischerweise in den wertschöpfenden Kerngeschäftsprozessen, die den Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens ausmachen, zu finden. Es handelt sich dabei z. B. um neue Prozesse für den Kundenservice, die Produktion oder die gesamte Supply Chain. Hierbei kommen i. d. R. modernste, Cloud-basierte Technologien zum Einsatz: Internet of Things, Predictive Maintenance, Bots oder 3D-Druck für die Ersatzteilversorgung.
Ein relevanter Erfolgsfaktor für Projekte im Bereich der digitalen Transformation ist die Unternehmensführung. Neben dem eindeutigen Bekenntnis zur Veränderung des Unternehmens sind eine disruptive Denkweise und die Offenheit zum radikalen Wandel elementare Voraussetzungen. Eine moderne Fehlerkultur, die das Scheitern von Anfang an in Erwägung zieht und die Bereitschaft zum innovativen Lernen sollten in der Unternehmensführung fest verankert sein. Nur so können Unternehmen über einen iterativen Prozess zum gewünschten Ziel kommen.
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